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Präventionskampagne „Verantwortungsvoll konsumieren“ (« Consommer Responsable »)

24.09.2012

Das Schuldenproblem ist sehr aktuell und betrifft immer mehr junge Menschen. Angesichts einer Beschleunigung des Lebenstempos, die sich unter anderem in den Kommunikationsmitteln (Facebook, Twitter, MSN, SMS, …) und einprägsamer Werbung widerspiegelt, werden Kinder und Jugendliche in eine Konsumspirale von „ALLES, sofort“ gezogen.

Das Kind ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Es ist das Zentrum der Familie und ein integraler Bestandteil einer Konsumgesellschaft, in der:

• die Geschäfte ein großes Sortiment an Produkten anbieten,
• die Kinder und Jugendliche aktiv in die Einkaufsprozesse der Familie eingebunden werden,
• die Werbung  die Nachfrage diktiert,
• die Nachfrage das Angebot diktiert.

Das Kind ist ein Verbraucher: Ab dem 9. Lebensjahr füllt das Kind den Einkaufswagen mit dem, was es interessiert, und beansprucht eine bestimmte Marke, vor dem Produkt selbst.

Das Kind ist ein Verschreiber von Einkäufen: Wenn es in der Werbung für Konsumgüter für Erwachsene inszeniert wird, dient es als Vektor des Kaufs. Hauptsächlich Autowerbung entwickelt diese Strategie des Kinderverschreibers des Kaufs.

Das Kind ist ein zukünftiger Konsument: Studien zeigen, dass die von Erwachsenen konsumierten Marken in der Kindheit integriert wurden. Die Werbeherausforderung besteht daher darin, den Jugendlichen so schnell wie möglich zu erfassen.

Junge Menschen, die aufgrund ihres Alters sehr verwundbar sind, sind das bevorzugte Ziel von Werbetreibenden. Hinzu kommt der Mangel an Information oder gar Verbraucheraufklärung.

Angesichts dieser Ergebnisse hat die Informations- und Beratungsstelle in Sache Überschuldung von INTERACTIONS asbl (S.I.C.S.) beschlossen, mit Unterstützung des Ministeriums für Familie und Integration eine Präventionskampagne für Jugendliche zu starten.

Die Herausforderung besteht darin, Kindern im Alter von 9 bis 12 Jahren dabei zu helfen:

• zwischen „Wünschen“ und „Bedürfnissen“ zu unterscheiden,
• zu verstehen, dass Konsum das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen vorübergehend stärken kann, aber niemals die individuelle Persönlichkeit nachhaltig aufbauen kann,
• einen kritischen, verantwortungsbewussten und autonomen Sinn als zukünftiger Verbraucher zu schaffen und zu entwickeln.

Das pädagogische Werkzeug ist in Form eines Gänsespiels. Es ist ein Brettspiel, das von Pädagogen im Rahmen eines grenzüberschreitenden europäischen Projekts INTERREG III entwickelt wurde.
Das Spiel spricht neben den Vorstellungen von Wünschen und Bedürfnissen auch Themen im Zusammenhang mit Konsum, Budgetmanagement, den Launen des Lebens sowie Ersparnissen an.

Während des gesamten Spiels wird das Kind ermutigt, Entscheidungen basierend auf seinem Budget und seinen Prioritäten zu treffen.
Es wird vor der Kaufentscheidung ein kritisches Gespür entwickeln müssen, um eine Geldsumme (Taschengeld) verwalten zu können.
Im Anschluss des Spiels findet ein Austausch zwischen Kindern und Erwachsenen statt.

Die Workshops, die vom S.I.C.S. von INTER-ACTIONS angeboten werden, richten sich an Maisons Relais, Schulen und alle Strukturen, die Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren beaufsichtigen.